Internationaler Gedenktag für die Opfer von Arbeitsunfällen 2024: Bekämpfung von klimabedingten Gefahren am Arbeitsplatz

Anlässlich des diesjährigen Internationalen Gedenktages für die Opfer von Arbeitsunfällen am 28. April fordern die Gewerkschaften dringende Maßnahmen, um die ‘Klimarisiken für Beschäftigte‘ anzugehen: die immer größer werdenden Gefahren aufgrund der Klimakrise für Beschäftigte weltweit.

Es ist dringend notwendig, dass die Vorbereitung auf Notfälle in demokratischer Absprache mit den Gewerkschaften in den Arbeitsschutz integriert wird.

Die Weltgesundheitsorganisation hat in ihrer Erklärung vom Dezember 2023 vor einer alarmierenden Zunahme klimabedingter Katastrophen gewarnt und auf die gravierenden Folgen für die Gesundheit und die Arbeitsplatzsicherheit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern hingewiesen.

Besonders betroffen sind Beschäftigte in der Landwirtschaft, der Baubranche, der Postzustellung und anderen Sektoren, in denen ein deutlicher Anstieg hitzebedingter Erkrankungen und Todesfälle zu beobachten ist. Dabei geht die Gefahr nicht nur von großer Hitze aus. Unwetter, Hurrikans, Überschwemmungen, Schneestürme, Blitze, Tornados, Waldbrände und starke Winde gefährden zunehmend Menschen am Arbeitsplatz.

„Die Klimakrise ist längst keine ferne Bedrohung mehr, sondern eine reale Gefahr für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf der ganzen Welt. Wir müssen dringend wirksame Maßnahmen und Praktiken einfordern, um unsere Beschäftigten vor den gefährlichen Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. Unser Aufruf zum Handeln ist klar: Wir müssen Klimarisikobewertungen und Katastrophenschutz in unsere Arbeitsschutzstandards integrieren“, erklärt IGB-Generalsekretär Luc Triangle.

Bereits jetzt setzen Gewerkschaften auf der ganzen Welt erfolgreich Maßnahmen zum Schutz vor klimabedingten Gefahren am Arbeitsplatz durch:

  •  In Phoenix, USA, konnte mit einer Kampagne der Gewerkschaften Unite Here und SEIU ein neues Gesetz durchgesetzt werden, das Bauunternehmer dazu verpflichtet, Hitzeschutzmaßnahmen für Beschäftigte im Freien vorzusehen.
  •  Feuerwehrleute in Spanien haben durchgesetzt, dass der krebserregende Rauch von Waldbränden als ein berufliches Gesundheitsrisiko anerkannt wird und sie das Recht auf Schutz davor haben.
  •  In der Demokratischen Republik Kongo haben sich mehrere Gewerkschaften zusammengeschlossen, um eine Reihe von Forderungen zum Schutz der Beschäftigten beim Abbau wichtiger Mineralien aufzustellen, die im Freien und in geschlossenen Räumen gefährlichen Arbeitsbedingungen ausgesetzt sind.
  •  In Australien setzt sich die Bau-, Forst-, Bergbau- und Energiearbeitergewerkschaft CFMEU aktiv für eine Gesetzesänderung und neue Vorschriften zum Schutz von Beschäftigten ein, die Belastungen durch Hitze ausgesetzt sind.
  •  In Brasilien macht sich SITICOP für die bessere Absicherung von Beschäftigten stark, die von Umweltkatastrophen betroffen sind.

Luc Triangle: „Die Arbeit dieser und vieler anderer Gewerkschaften ist ermutigend. Regierungen, Arbeitgeber und Aufsichtsbehörden müssen sofort handeln, um den aktuellen und wachsenden Gefahren des Klimawandels für die Gesundheit und Sicherheit von Beschäftigten zu begegnen.

Dazu gehören Gespräche mit den Gewerkschaften, die Durchführung umfassender Sicherheitsschulungen und die Einhaltung strenger Sicherheitsstandards, damit die mit extremen Wetterbedingungen verbundenen Risiken eingedämmt werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Demokratie, denn Demokratie am Arbeitsplatz bedeutet, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer angehört werden und eine Rolle spielen können, wenn es um ihre eigene Sicherheit geht. Die Botschaft der IGB-Kampagne “Für Demokratie” lautet, dass wirkliche Demokratien für arbeitende Menschen liefern, und dazu gehört auch der Klimaschutz für die Beschäftigten.”

Der IGB hat ein ausführliches Merkblatt zu den Auswirkungen der Klimakrise auf die Gesundheit und Sicherheit verfasst, das hier verfügbar ist. Social-Media-Material zu dem Thema findet sich hier.

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