Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) ruft alle Beschäftigten dazu auf, der Menschen zu gedenken, die bei der Arbeit schwer erkrankt oder gar ums Leben gekommen sind. Auch wenn Wochenende ist – am internationalen Workers’ Memorial Day, dem 28. April, sollten alle Beschäftigten um 12 Uhr eine Gedenkminute einlegen. Das diesjährige Motto lautet “Lass Dich nicht verbrennen, wenn die Hitze zur Qual wird”.
“Langanhaltende Hitze, Starkregen, Unwetter und anderes mehr, gerade auch im Sommer ist der menschengemachte Klimawandel mittlerweile deutlich spürbar”, sagt IG BAU-Vorstandsmitglied Carsten Burckhardt. Deshalb müssten sich alle die, die draußen arbeiten, wie beispielsweise Dachdecker, Maurer oder Tiefbauer aber auch Gärtner, Forstleute und viele andere mehr, besonders schützen. Vor allem vor der intensiven UV-Strahlung und Hitze. Schwindel, Übelkeit, Herz-Kreislaufprobleme bis hin zum weißen Hautkrebs, mittlerweile die bei der Berufsgenossenschaft Bau zweithäufigste angezeigte Berufskrankheit, können für alle, die zu lange unter der sengenden Sonne gearbeitet haben, die Folge sein. “Sollte das Thermometer gar bis zur 40 Grad-Markierung hochgehen, muss die Arbeit eingestellt werden. Das ist für niemanden für längere Zeit zumutbar”, so der Gewerkschafter. Denkbar sei hier beispielsweise, wenn dies möglich ist, die Arbeitszeiten in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden zu verlegen. “Unter dem Strich brauchen die klimabedingten Extremwetterlagen eine zeitgemäße Antwort, deshalb sollte für Menschen, die draußen arbeiten, künftig eine Kurzarbeiterregelung gelten, wie sie sich schon im Winter bei Kälte und Schnee bewährt hat.” Für Burckhardt ist nicht nur das Gedenken an die Verstorbenen wichtig, “wir kämpfen auch für die Gesunderhaltung der heute Beschäftigten.”
Im Jahr 1984 rief die kanadische Gewerkschaft für Angestellte im öffentlichen Dienst erstmals dazu auf, der im Arbeitsleben verstorbenen Kolleginnen und Kollegen zu gedenken. Seither wird jeweils am 28. April dieser Gedenktag in vielen Ländern weltweit begangen. In Deutschland haben im Jahr 2011 erstmals der DGB und die IG BAU dazu aufgerufen.
Bundesweit gedenkt die IG BAU der Opfer von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten mit einem ökumenischen Gottesdienst
am Sonntag, 28. April, 14.30 Uhr,
in der Hauptkirche Sankt Michaelis,
Englische Planke, Hamburg.
Mit dabei sind Carsten Burckhardt, André Grundmann, Leiter der IG BAU-Region Nord, Alexander Röder, Hauptpastor der Hauptkirche St. Michaelis, sowie Thorsten Weber, Pfarrer der Domkirche Sankt Marien